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ungarischen Kavalier, und er tat ganz verzweifelt rar damit.� - �Possen, Ihro Hoheit! Tokaier und
Tokaier ist ein gro�m�chtiger Unterschied. Die Herren Ungarn �berschenken sich eben nicht.
Was gilt die Wette, so schaffe ich Ihnen in Zeit einer Stunde geradesweges und unmittelbar aus
dem Kaiserlichen Keller eine Flasche Tokaier, die aus ganz andern Augen sehen soll.� -
�M�nchhausen, ich glaube, Ihr faselt.� - �Ich fasele nicht. Geradesweges aus dem Kaiserlichen
Keller in Wien schaffe ich Ihnen in Zeit von einer Stunde eine Flasche Tokaier von einer ganz
andern Nummer als dieser Kr�tzer hier.� - �M�nchhausen, M�nchhausen! Ihr wollt mich zum
besten haben, und das verbitte ich mir. Ich kenne Euch zwar sonst als einen �beraus wahrhaften
Mann, allein - jetzt sollte ich doch fast denken, Ihr flunkertet.� - �Ei nun, Ihro Hoheit! Es kommt
ja auf die Probe an. Erf�lle ich nicht mein Wort - denn von allen Aufschneidereien hin ich der
abgesagteste Feind -, so lassen Ihro Hoheit mir den Kopf abschlagen. Allein mein Kopf ist kein
Pappenstiel. Was setzen Sie mir dagegen?� - �Topp! Ich halte Euch beim Worte. Ist auf den
Schlag vier nicht die Flasche Tokaier hier, so kostets Euch ohne Barmherzigkeit den Kopf. Denn
foppen lasse ich mich auch von meinen besten Freunden nicht. Besteht Ihr aber, wie Ihr
versprecht, so k�nnet Ihr aus meiner Schatzkammer so viel an Gold, Silber, Perlen und
Edelgesteinen nehmen, als der st�rkste Kerl davonzuschleppen vermag.� - �Das l��t sich h�ren!�
antwortete ich, bat mir gleich Feder und Tinte aus und schrieb an die Kaiserin-K�nigin Maria
Theresia folgendes Billett: �Ihre Majest�t haben ohnstreitig als Universalerbin auch Ihres
H�chstseligen Herrn Vaters Keller mitgeerbt. D�rfte ich mir wohl durch Vorzeigen dieses eine
Flasche von dem Tokaier ausbitten, wie ich ihn bei Ihrem Herrn Vater oft getrunken habe? Allein
von dem besten! Denn es gilt eine Wette. Ich diene gern daf�r wieder, wo ich kann, und beharre
�brigens usw.�
Dies Billett gab ich, weil es schon f�nf Minuten �ber drei Uhr, nur sogleich offen meinem L�ufer,
der seine Gewichte abschnallen und sich unverz�glich auf die Beine nach Wien machen mu�te.
Hierauf tranken wir, der Gro�sultan und ich, den Rest von seiner Flasche in Erwartung des
bessern vollends aus. Es schlug ein Viertel, es schlug halb, es schlug drei Viertel auf vier, und
noch war kein L�ufer zu h�ren und zu sehen. Nachgeradc, gestehe ich, fing mir an ein wenig
schw�l zu werden, denn es kam mir vor, als blickten Seine Hoheit schon bisweilen nach der
Glockenschnur, um nach dem Scharfrichter zu klingeln. Noch erhielt ich zwar Erlaubnis, einen
Gang hinaus in den Garten zu tun, um frische Luft zu sch�pfen, allein es folgten mir auch schon
ein paar dienstbare Geister nach, die mich nicht aus den Augen lie�en. In dieser Angst, und als
der Zeiger schon auf f�nfundfunfzig Minuten stand, schickte ich noch geschwind nach meinem
Horcher und Sch�tzen. Sie kamen unverz�glich an, und der Horcher mu�te sich platt auf die Erde
niederlegen, um zu h�ren, ob nicht mein L�ufer endlich ank�me. Zu meinem nicht geringen
Schrecken meldete er mir, da� der Schlingel irgendwo, allein weit weg von hier, im tiefsten
Schlafe l�ge und aus Leibeskr�ften schnarchte. Dies hatte mein braver Sch�tze nicht so bald
geh�rt, als er auf eine etwas hohe Terrasse lief und, nachdem er sich auf seine Zehen noch mehr
emporgereckt hatte, hastig ausrief: �Bei meiner armen Seele! Da liegt der Faulenzer unter einer
Eiche bei Belgrad und die Flasche neben ihm. Wart! Ich will dich aufkitzeln.� - Und hiermit legte
er unverz�glich seine Kuchenreutersche Flinte an den Kopf und scho� die volle Ladung oben in
den Wipfel des Baumes. Ein Hagel von Eicheln, Zweigen und Bl�ttern fiel herab auf den Schl�fer,
erweckte und brachte ihn, da er selbst f�rchtete, die Zeit beinahe verschlafen zu haben, derma�en
geschwind auf die Beine, da� er mit seiner Flasche und einem eigenh�ndigen Billett von Maria
Theresia um neunundfunfzigundeinehalbe Minuten auf vier Uhr vor des Sultans Kabinette
anlangte. Das war ein Gaudium! Ei, wie schl�rfte das Gro�herrliche Leckermaul! -
�M�nchhausen,� sprach er, �Ihr m��t es mir nicht �belnehmen, wenn ich diese Flasche f�r mich
allein behalte. Ihr steht in Wien besser als ich; Ihr werdet schon an noch mehr zu kommen
wissen.�- Hiermit schlo� er die Flasche in sein Schr�nkchen, steckte den Schl�ssel in die
Hosentasche und klingelte nach dem Schatzmeister. - O welch ein angenehmer Silberton meinen
Ohren! - �Ich mu� Euch nun die Wette bezahlen. - Hier!� - sprach er zum Schatzmeister, der ins
Zimmer trat, - �la�t meinem Freunde M�nchhausen so viel aus der Schatzkammer verabfolgen,
als der st�rkste Kerl wegzutragen vermag.� Der Schatzmeister neigte sich vor seinem Herrn bis
mit der Nase zur Erde, mir aber sch�ttelte der Gro�sultan ganz treuherzig die Hand, und so lie�
er uns beide gehen.
Ich s�umte nun, wie Sie denken k�nnen, meine Herren, keinen Augenblick, die erhaltene
Assignation geltend zu machen, lie� meinen Starken mit seinem langen h�nfenen Stricke kommen
und verf�gte mich in die Schatzkammer. Was da mein Starker, nachdem er sein B�ndel geschn�rt
hatte, �briglie�, das werden Sie wohl schwerlich holen wollen. Ich eilte mit meiner Beute
geradesweges nach dem Hafen, nahm dort das gr��te Lastschiff, das zu bekommen war, in
Beschlag und ging wohlbepackt mit meiner ganzen Dienerschaft unter Segel, um meinen Fang in
Sicherheit zu bringen, ehe was Widriges dazwischenkam. Was ich bef�rchtet hatte, das geschah.
Der Schatzmeister hatte T�r und Tor von der Schatzkammer offen gelassen - und freilich wars
nicht gro� mehr n�tig, sie zu verschlie�en -, war �ber Hals und Kopf zum Gro�sultan gelaufen
und hatte ihm Bericht abgestattet, wie vollkommen wohl ich seine Assignation genutzt hatte. Das
war denn nun dem Gro�sultan nicht wenig vor den Kopf gefahren. Die Reue �ber seine
�bereilung konnte nicht lange ausbleiben. Er hatte daher gleich dem Gro�admiral befohlen, mit
der ganzen Flotte hinter mir herzueilen und mir zu insinuieren, da� wir so nicht gewettet h�tten.
Als ich daher noch nicht zwei Meilen weit in die See war, so sah ich schon die ganze t�rkische
Kriegsflotte mit vollen Segeln hinter mir herkommen, und ich mu� gestehen, da� mein Kopf, der
kaum wieder fest geworden war, nicht wenig von neuem anfing zu wackeln. Allein nun war mein
Windmacher bei der Hand und sprach: �Lassen sich Ihro Exzellenz nicht bange sein!� Er trat
hierauf auf das Hinterverdeck meines Schiffes, so da� sein eines Nasenloch nach der t�rkischen
Flotte, das andere aber auf unsere Segel gerichtet war, und blies eine so hinl�ngliche Portion [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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