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eingrub. Doch eine Ankündigung der Sache, die zuletzt erfolgte, kam nicht; nur
die Sache selbst, mit all ihrem Schrecken und Grausen und atemraubenden
Chaos. Eben noch tastete er sich behutsam über den glitschigen Boden eines
fast flachen Platzes, und im nächsten Augenblick raste er schon schwindelig im
Dunkel eine Höhlung hinab, die schier senkrecht gewesen sein mußte.
Über die Dauer dieses gräßlichen Rutsches erlangte er nie Klarheit, er schien
jedoch Stunden irrsinniger Übelkeit und ekstatischen Wahnsinns zu währen.
Dann merkte er, daß er still ruhte und die phosphoreszierenden Wolken einer
nördlichen Nacht ihren kränklichen Schein über ihn gössen. Ringsum verfielen
bröckelige Mauern und geborstene Säulen, und das Pflaster, auf dem er lag, war
mit vereinzelten Grashalmen durchsetzt und von zahlreichen Sträuchern und
Wurzeln aufgebrochen. Hinter ihm ragte ein Basaltkliff unermeßlich hoch und
lotrecht auf; seine Flanke wies außer abstoßenden, skulpturartigen
Darstellungen noch einen bogenförmigen und gemeißelten Eingang in die
innere Schwärze auf, aus der er gekommen war. Voraus erstreckten sich
Doppelreihen aus Pfeilern und die Fragmente und Piedestale von Säulen, die
von einer breiten und entschwundenen Straße zeugten; und die Urnen und
Bassins entlang des Weges verrieten ihm, daß es eine prächtige Gartenstraße
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gewesen war. An ihrem weitentfernten Ende schwärmten die Säulen aus, um
einen gewaltigen Rundplatz zu markieren, und in diesem offenen Zirkel trat
unter den totenbleichen Nachtwolken gigantisch ein Paar monströser Wesen
hervor. Riesige geflügelte Löwen aus Diorit waren es, mit Schwärze und
Schatten zwischen sich. Volle zwanzig Fuß hoch reckten sie ihre grotesken und
unversehrten Häupter und brummten verächtlich auf die sie umgebenden
Ruinen herab. Und Carter wußte sehr wohl, was sie sein mußten, denn die
Legende berichtet nur von einem solchen Paar. Sie waren die unwandelbaren
Wächter des Großen Abgrundes, und diese dunklen Ruinen in Wahrheit das
uranfängliche Sarkomand.
Carters erste Handlung bestand darin, den Torbogen im Kliff mit
herabgestürzten Blöcken und befremdlichen Trümmerstücken zu schließen und
zu verbarrikadieren. An einem Verfolger aus Lengs hassenswertem
Monasterium war ihm nichts gelegen, denn am vorausliegenden Weg würden
ohnehin genug neue Gefahren lauem. Wie man von Sarkomand in die
bewohnten Gegenden des Traumlandes gelangte, darüber besaß er keine
Kenntnis; auch würde ihm ein Abstieg in die Grotten der Ghoule nur wenig
einbringen, denn er wußte ja, daß sie nicht besser informiert waren als er. Die
drei Ghoule, die ihm durch die Stadt der Gugs zur Außenwelt geholfen hatten,
hatten selber nicht gewußt, wie sie ihren Rückweg über Sarkomand nehmen
sollten und geplant, sich bei erfahrenen Händlern in. Dylath-Leen danach zu
erkundigen. Er mochte nicht daran denken, das unterirdische Reich der Gugs
erneut aufzusuchen und noch einmal das Risiko jenes höllischen Turmes von
Koth mit seinen Zyklopenstufen zum Verwunschenen Wald auf sich zu nehmen;
trotzdem spürte er, daß ihm dieser Weg nicht erspart bliebe, falls alles andere
fehlschlug. Über Lengs Plateau, jenseits des einsamen Monasteriums, wagte er
sich nicht ohne Unterstützung;
denn die Sendboten des Hohepriesters mußten zahlreich sein, und am Ende der
Reise stünden gewiß die Shantaks oder andere Dinge, mit denen es fertig zu
werden galt. Fände er ein Boot, könnte er vorbei an dem zerklüfteten und
gräßlichen Felsen im Meer nach Inquanok zurücksegeln, denn die vorzeitlichen
Fresken im Labyrinth des Monasteriums hatten ihm gezeigt, daß dieser
fürchterliche Ort nicht weit von Sarkomands Basaltkais liegt. Doch in dieser
seit Äonen verödeten Stadt ein Boot zufinden, stand nicht zu erwarten und daß
er sich je eines zimmern könnte, schien unwahrscheinlich.
Diese Gedanken bewegten Randolph Carter, als ein neuer Eindruck seine Sinne
bestürmte. Die ganze Zeit über hatte sich vor ihm die mächtige, leichnamhafte
Weite des sagenhaften Sarkomand hingestreckt, mit schwarzen, geknickten
Pfeilern und zerfallenden sphinxgekrönten Toren und Titanenblöcken und
monströsen, geflügelten Löwen im siechen Glühen der luminösen
Nachtwolken. Nun fiel ihm rechterhand in großer Entfernung ein Glühen auf,
das keine Wolken zu erklären vermochten, und er begriff, daß er im Schweigen
dieser toten Stadt nicht allein war. Das Glühen pulsierte stärker und schwächer
und flackerte in einer grünlichen Färbung, die nicht zur Beruhigung des
Beobachters beitrug. Und als er näherkroch, die ruinenbedeckte Straße hinab
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